Klima, Gemeinschaft und Gutscheine für Schulklassen: Studie ermittelt Reisebedürfnisse von Jugendlichen und zeigt Lösungen auf

Berlin – „Diese Ergebnisse sind spannende Erkenntnisse und wegweisend für die Zukunft des Jugendreisens“, wertet a&o -Gründer Oliver Winter die „Trendstudie Jugend reist 2022“. Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Forschungsarbeit formuliert eindrücklich Werte und Wünsche junger Menschen zwischen 13 und 18 Jahren in Bezug aufs Reisen. Klar wird: Jugendliche sind reisefreudig, wollen Gemeinschaft und Erlebnisse; Corona geht, Klima bleibt; und – ein Klassiker hat Chancen auf ein Revival: Europa mit dem Zug entdecken.

Federführend von den Bremer Markt- und Trendforschern nextpractice und dem Center for Innovation & Sustainability in Tourism e.V. (C.I.S.T.) entwickelt und Ende letzten Jahres durchgeführt, bringt die Studie auf den Punkt, was junge Menschen vom Reisen erhoffen und erwarten. Spezielle 90minütige Einzelinterviews mit rund 100 Teilnehmenden, die intuitiv und ohne Vorgaben mit einem von nextpractice entwickelten Interviewverfahren geführt wurden, ergaben in der Analyse u.a. Folgendes:

  • Hoch im Kurs bei den befragten Jugendlichen stehen Erlebnis- und Naturreisen, Camping, Fahrrad- und Interrail-Reisen;
  • Jugendliche sind reisefreudig und wollen in Zukunft wieder mehr und global verreisen;
  • Gemeinschaftliche Erlebnisse und Freiraum stehen obenan und sind wichtiger als „das Traumziel“;
  • Eigene Erfahrungen mit Jugendreisen werden mit den Eigenschaften „freundschaftlich“, „umweltbewusst“ und „aufregend“ assoziiert;
  • Sicherheit spielt eine Rolle, gerade auch, um ohne Begleitung reisen zu können.

Projektpartner war außerdem das Reisenetz Deutscher Fachverband für Jugendreisen e.V., zu dem auch die Berliner Unterkunftspezialisten a&o Hostels gehören.

Reiseverhalten von Jugendlichen, Wünsche und Werte

Ausgangspunkt der Studie ist die Erkenntnis, dass Jugendliche durch die Pandemie gravierende Einschnitte in ihrer persönlichen Entwicklung und Entfaltung erfahren haben. Und da gerade das Reisen eine zentrale Rolle für die Erlangung von Selbstständigkeit und das Gefühl von Freiheit spielt, standen im Mittelpunkt Fragen wie

  • „Haben sich die emotionalen Präferenzen bei Jugendlichen in Bezug auf ‚Reisen‘ und ‚Freizeit‘ durch die Pandemie verändert?
  • Welche Wunschvorstellungen und Wertemuster existieren heute und leiten unbewusst das Reiseverhalten?
  • Welche Entwicklungstrends lassen sich ableiten?

„Das sind für uns als Fachverband für Kinder- und Jugendreisen wesentliche Ansätze, um die Vorstellungen von Jugendlichen, ihr Reiseverhalten und ihre Zukunftswünsche besser zu verstehen“, sagt Holger Seidel, Vorstandsvorsitzender von Reisenetz. Die Organisation gilt als eines der aktivsten und größten Netzwerke im Bereich Kinder- und Jugendreisen in Deutschland und will die Professionalisierung des Jugendreisens vorantreiben.

Reisegutscheine, naturnahe Lernorte, Jugendfestivals und Austausch

Die Studienergebnisse sind für alle Beteiligten Motivation und Antrieb: „Wir werden jetzt als touristische Leistungsträger die richtigen Antworten auf die Bedürfnisse der Jugendlichen finden und passende Produkte anbieten“, erklärt Oliver Winter. Und Holger Seidel formuliert mit Blick auf Politik und Gesellschaft: „Jugendreisen für Alle“ wäre ein proaktiver Weg deutscher und europäischer Politik, zum Beispiel mit Reisegutscheinen für alle Schulklassen.“ Sinnvoll wäre weiterhin die Förderung von Begegnungsräumen in Form von naturnahen Lernorten, zertifizierten Jugendreisedestinationen, intermodalen Mobilitätsformen, dezentralen Ferienfreizeiten, bildungsorientierten Jugendfestivals, flexiblen Austauschprogrammen oder abwechslungsreichen Natur- und Sportcamps. „Diese könnten, ähnlich wie Exkursionen, Teil des Schulunterrichts werden und eine nachhaltige Investition in die Zukunft bedeuten.“

Mehr zu Studie, Methodik, Autoren

Die Trendstudie zum Reiseverhalten von Jugendlichen in 2022 ist erhältlich unter:

https://www.reisenetz.org/trendstudie-jugend-reist-22/

Über a&o Hostels

a&o wurde im Jahr 2000 von Oliver Winter gegründet und betreibt derzeit 40 Hostels in 25 Städten und neun europäischen Ländern. Der a&o-Gästemix ist vielfältig: Rucksacktouristen gehören ebenso wie Alleinreisende, Familien, Schulgruppen und Vereine zur a&o-Zielgruppe. Auch die Zahl der Businessreisenden und Senioren nimmt zu. Als erster Standort in Großbritannien eröffnete im Juli 2021 das a&o Edinburgh City. Drei Standorte kamen 2020 neu hinzu: Premieren gab es in Polen, a&o Warschau, und Ungarn, a&o Budapest; das zweite Haus eröffnete in Kopenhagen. Mit rund 28.000 Betten und rund 3 Millionen Übernachtungen im zweiten Corona-Jahr 2021 (2020: 2,5 Millionen Übernachtungen) verzeichnete a&o einen Umsatz von rund 70 Millionen Euro (2021: 64 Millionen Euro; 2019: über 165 Millionen Euro). Ziel von a&o ist es, bis 2025 Europas „Null-Emissions-Hostelkette“ zu sein. Seit 2017 ist der amerikanische Investor TPG Real Estate Eigentümer von a&o. Das Unternehmen wird nach wie vor vom Gründer geführt.